DJEM in Willingen: Starker 8.Platz von Neil Albrecht

Vom 27.05. – 04.06. fanden im hessischen Willingen die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften (DJEM) statt. Für die U12 hatte sich Neil Albrecht durch seinen 2.Platz bei der Württembergischen qualifiziert.

Das Turnier startete für Neil am 1.Tag wie erhofft. Von Nervosität (am Brett) keine Spur zeigte er in seiner ersten Partie des Tages seine Rechenkünste und konnte nach einem zweifachen Abtausch einen Bauern gewinnen. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und konnte etwas später die Partie gewinnen. Perfekt wurde der Tag dann durch sein Spiel in Runde 2: Mit Weiß bekam er die sizilianische Verteidigung vorgesetzt, die er selbst ja auch spielt. Die Theoriekenntnisse waren ungleich zu Neils Gunsten verteilt, der bereits im 7.Zug ein Springeropfer aufs Brett haute, welches des Gegners Königsflügel öffnete. Ein verzweifelter Abtauschversuch seines Gegners kostete diesen eine Qualität und somit die Partie und der Traumstart mit 2/2 war gelungen.
Am 2.Tag ging es mit Schwarz gegen die Nummer 4 der Setzliste. Hier hatte Neil in einer spanischen Partie vielleicht zu viel Respekt oder traute seinem Gegner zu viel zu. Auf jeden Fall ließ er einen, zugegeben nicht ganz einfachen, Bauerngewinn aus, welcher ihn in Vorteil gebracht hätte. Ein zweimaliger Abtausch auf c5 gab dem Gegner nicht nur die offene d-Linie, sondern auch den in dieser Stellung besseren Springer. Die Folge war ein schwer zu haltendes Endspiel, welches Neil nach dem Eindringen des Gegners Turm auf Reihe 7 nicht mehr halten konnte.
In den Runden 4 und 5 setze es zwei Remise. Im Prinzip gute Ergebnisse, aber in beiden Partien hatte Neil die Trümpfe auf seiner Hand. In Runde 4 hatte er nach der französischen Verteidigung seines Gegners, diesen am Rande einer Niederlage, ließ ihn aber wieder entweichen, sodass das Remis in der Schlussstellung voll in Ordnung ging. Beim zweiten Remis konnte sich Neil einen Bauern als Vorteil erkämpfen. Leider ließ er es wieder zu, dass des Gegners Turm auf Reihe 7 kam, was die Stellung natürlich trotz Mehrbauern unangenehmer erscheinen ließ. Hier einigte er sich auf Remis. Der Computer indes sieht natürlich gleich, dass die Partie gewonnen ist, aber zum Glück rechnen wir ja nicht so wie ein Computer.
In der Nachmittagsrunde von Tag 5 konnte Neil früh einen und später einen zweiten Bauern gewinnen. Der Gegner hatte leider kein Einsehen und “kämpfte” noch bis zum 79.Zug vergebens. Neil ließ sich die Partie natürlich nicht mehr nehmen und wäre über einen früheren Partieschluss und der daraus resultierenden längeren Pause froh gewesen.
So war die Pause eben kürzer, das heißt aber nicht, dass Neil unausgeschlafen am nächsten Morgen zu Runde 7 erschien. Im Gegenteil. Auch hier konnte er wieder einen Bauern gewinnen. Sein Gegner opferte daraufhin eine Figur und erhoffte sich neben den drei Bauern sicherlich auch einen Angriff. Dieser verpuffte aber wirkungslos und das Endspiel konnte Neil Dank der Bauernstruktur seines Gegners leicht gewinnen.
Über die Partie der Vorschlussrunde wird sich Neil vermutlich am meisten geärgert haben. Denn in dieser zeigte er lange Zeit eine bärenstarke Partie: (Wieder) Gegen die französische Verteidigung spielend, gab Neil die Qualität und stellte seine Figuren positionell sehr gut auf. Leider versäumte er den entscheidenden Abtausch, der ihn zwar das Läuferpaar gekostet, aber ihn (noch mehr)in Vorteil gebracht hätte und wickelte in eine remisige Stellung ab. Dort gab er dann seinem Läufer zu wenig Luft, sodass er schließlich (doch noch) das Läuferpaar geben musste. Das Endspiel Turm gegen Läufer war in diesem Endspiel nicht mehr zu halten. Diese Niederlage war natürlich sehr ärgerlich, denn mit einem Sieg wäre Neil vorübergehend auf dem Treppchen gewesen. Umso beeindruckender, dass Neil bereits am nächsten Morgen wieder voll konzentriert ans Werke ging. Oft beschäftigt ja einen gerade eine solche unnötige Niederlage länger. Neil hingegen spielte eine saubere Partie zum Abschluss einer tollen Deutschen Einzelmeisterschaft. In dieser übersah sein Gegner ein Zwischenschlagen von Neil, welches beim Zurückschlagen die Dame gekostet hätte. So war es nur eine Figur, aber die reicht natürlich für den 6. Punkt von Neil.
So kam Neil am Ende einer starken Meisterschaft mit 6 Punkten auf Rang 8 und war damit natürlich der mit Abstand beste Württemberger der vier württembergischen Teilnehmer in der U12. Offen ist, ob er sich damit für die Europäische Meisterschaft qualifizieren konnte. Mehr als verdient hätte er sich das.
Wir gratulieren Neil ganz herzlich zu diesem tollen, unglaublichen Erfolg!

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